Der Maibaum - ein Fruchtbarkeitssymbol!

Der Maibaum - Hintergründe und Wissenswertes: Der Maibaum ist ein Fruchtbarkeitssymbol, dessen Ursprung schon ins 13. Jahrhundert zurückführt. Nach Jahrhunderten der Vergessenheit, rückte er während der Zeit Napoleons wieder vermehrt in den Vordergrund, um anschließend fast wieder in der Versenkung zu verschwinden.

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Erst in den letzten 80 Jahren ist er wieder zu neuem Leben erwacht und erfreut sich seit dieser Zeit immer größerer Beliebtheit. Viele Vereine und Organisationen versuchen in ihren Dörfern den schönsten und größten Maibaum aufzustellen. Hier gibt's Wissenswertes zur Tradition des Maibaumaufstellensin Bayern.

Die Vorbereitungen für das Maibaum-Aufstellen:

  • Der Maibaum wird in der Regel von einem Waldbauern gestiftet.
  • Bei der Auswahl des Baumes wird sorgfältig darauf geachtet, dass das Exemplar mindestens 30 m hoch und von kerzengeradem Wuchs ist. Unmittelbar nach dem Fällen wird der Baum entastet und entrindet, mit heißem Wasser abgewaschen und glatt gehobelt.
  • Der Abtransport erfolgt mit einem geschmückten Pferdefuhrwerk. Die Maiburschen setzen sich in Reiterposition auf den Baum und fahren gemeinsam in den Ort ein, wo sie in der Regel schon von den Bewohnern und manchmal auch von der Blasmusik empfangen werden.
  • Soll der Stamm bemalt werden, so wird der Baum in eine geeignete Werkstatt oder Maschinenhalle gebracht, damit die Arbeiten für die zeitaufwendige Bemalung vom Wetter unabhängig sind. Das eigentliche Problem ist hier jedoch die Diebstahlsicherheit.

Vorsicht (Maibaum-)Diebe!

  • Die Maibaumdiebe lauern bereits. Dieses ungeschriebene Gesetz gilt schon einige Jahrzehnte und hat schon die Gerichte beschäftigt. In den umliegenden Ortschaften lauern die Konkurrenten quasi schon, um einen Moment der Müdigkeit, der Unaufmerksamkeit oder des Leichtsinns zu erwischen, in dem sie dann die kostbare Beute entführen können.
  • Ein gestohlener Maibaum ist eine (kleine) Niederlage, aber in der Regel sehen es die Beteiligten sportlich. Unterhändler werden zu Verhandlungen geschickt, um die Rückgabebedingungen festzulegen. Ein paar Fässer Bier, Brotzeiten und ein gemeinsamer Abend reichen in den meisten Fällen aus, um den Maibaum wieder in die rechtmäßigen Hände zurückzuführen.
  • Um dieser Schmach und Schande zu entgehen entwerfen die Maiburschen ausgeklügelte Bewachungspläne und Absperrmechanismen für die Hallen, um ungeschoren davonzukommen.

Das Maibaum-Aufstellen:

  • Hat der Maibaum alle Gefahren gut überstanden, beginnt das Aufstellen.
  • Es hat allein mit Muskelkraft zu geschehen und so werden im Dorf alle Kräfte mobilisiert, um den Kraftakt zu schaffen. Zum Glück lassen es sich die meisten nicht nehmen, an diesem Gemeinschaftserlebnis Anteil zu haben das Prachtstück in die Vertikale zu bringen.
  • Vor dem Aufstellen spricht gewöhnlich noch der Bürgermeister ein paar Worte, der Pfarrer segnet den Baum und dann wird das Kommando vom "Maibaumchef" übernommen.
  • Mit Befehlen wie Hauruck und Zugleich und unter Zuhilfenahme von so genannten Zangen oder Schwaibeln, so wie einer großen Portion Anstrengung rutscht der Baum immer weiter in die Höhe.
  • So bald er senkrecht steht, wird er in der vorbereiteten Verankerung befestigt, die weißblaue Fahne aufgezogen und die Musikkapelle spielt zum Maitanz auf.