Startschuss für die Sanierung des Waldschmidthauses
Anbau wird heuer abgerissen – Neuer Anbau und Sanierung des Hauptgebäudes starten 2025
Die höchst gelegene Baustelle im Nationalpark Bayerischer Wald hat begonnen. Bei einer Auftaktbesprechung konnten Nationalparkleiterin Ursula Schuster und Norbert Sterl, Leiter des Staatlichen Bauamtes Passau, nun den Startschuss für die Sanierung des Waldschmidthauses auf dem Großen Rachel geben. Im ersten Schritt wird der Anbau des Gebäudes, das auf 1360 Metern liegt, abgerissen.
Bauzäune und Abrissbagger sind bereits vor Ort. Die Nationalparkverwaltung betont die Bedeutung des Projekts für die Region, da der Wunsch nach einem Gasthof mit Übernachtungsmöglichkeit auf dem Rachel groß ist. Das Staatliche Bauamt Passau erstellte 2021 ein Sanierungs- und Erweiterungskonzept, doch Preissteigerungen aufgrund der Corona-Krise und des Ukrainekriegs führten zu Verzögerungen. Trotz eines knappen Zeitfensters soll die Sanierung des Waldschmidthauses bis Ende 2026 abgeschlossen sein.
Die Baumaßnahme geht, wenn alles nach Plan verläuft, wie folgt weiter: Im Frühjahr nächsten Jahres soll zunächst die Bodenplatte für den neuen Anbau gefertigt werden. Der Anbau selbst wird in Holzständerbauweise größtenteils im Tal vorgefertigt und mangels einer geeigneten Zufahrt mit dem Hubschrauber an Ort und Stelle gebracht. Der neue Gebäudeteil bietet künftig Platz für Toiletten, einen Teil der Küche, eine Pächterwohnung und ein weiteres Treppenhaus als baulichen Rettungsweg. Das unter Denkmalschutz stehende Hauptgebäude, in dem unter anderem die Gaststube, zwölf Übernachtungsplätze sowie Sanitäranlagen untergebracht sind, wird aus Brandschutzgründen generalsaniert. Ziel sei es, den Betrieb zum Saisonstart im Jahr 2027 aufzunehmen.
Der Bau des Waldschmidthauses auf 1360 Metern Höhe stellt aufgrund der Lage besondere Herausforderungen dar. Es gibt weder Strom noch eine Anbindung an das Wasserversorgungsnetz und die Baustelle ist nur schwer erreichbar. Bauarbeiten sind lediglich von Mai bis Oktober möglich. Trotz dieser Schwierigkeiten war Architekt Alfons Döringer, der aus Spiegelau stammt, besonders daran interessiert, das Projekt umzusetzen. Die Planungen waren komplex, auch wegen denkmalschutzrechtlicher Vorgaben. Die Stromversorgung erfolgt teilweise über Photovoltaik-Module und einen Batteriespeicher, während das Wasser aus einer Quelle über Warmwasserkollektoren erwärmt wird.
Info:
Ursprünglich sollte mit dem Beginn der Sanierung des Waldschmidthauses schon im Juli 2022 begonnen werden. Die ersten Ausschreibungen im Jahr 2021 hatten jedoch gezeigt, dass sich die bisher geplanten Kosten aufgrund der nicht vorhersehbaren Preissteigerungen nicht halten ließen. Durch eine Umplanung ließ sich das Bauvolumen des Erweiterungsbaus um mehr als 30 Prozent reduzieren und damit die Einhaltung des vorgegebenen Kostenrahmens rechnerisch nachweisen. Im Herbst 2023 gab es schließlich grünes Licht vom Bayerischen Umweltministerium.
Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
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