Historische Stätte
Glasgeschichte von WaldmĂĽnchen
TourismusbĂĽro WaldmĂĽnchen
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Marktplatz 16, 93449 Waldmünchen
Der älteste Hinweis auf eine Waldmünchner Glashütte stammt aus der Zeit von 1534. Hier nennt die Chronik einen "Glashüttenbühel" (beim heutigen Ortsteil Perlhütte). Diese Hütte stand dort, wo heute das Wirtshaus des "Alex" erbaut wurde.
Der Ortsteil Perlhütte hatte später zwei kleine Patterlhütten, die bis 1870 noch betrieben wurden, aber dann eingingen. Ihr Standort war im heutigen Garten des Perlhütter-Forsthauses.
Herzogau (1579-1615)
- Das weitere Glaszentrum im Altlandkreis WaldmĂĽnchen war das Bergdorf Herzogau.
- 1579: Hier wurden durch den WaldmĂĽnchner Pfleger zwei GlashĂĽtten erbaut die bis 1615 in Betrieb waren.Â
- um 1615: Der Winterkönig Friedrich V. erhält ein Geschenk dieser Hütte.
OberhĂĽtte (ab ca. 1615-1694)
- Die GlashĂĽtten waren sogenannte WanderhĂĽtten. Als der Wald ausgelichtet war, zogen sie weiter nach OberhĂĽtte (der heutige Ortsteil AlthĂĽtte). OberhĂĽtte = AlthĂĽtte (aufgelassen 1694).
Posthof (1694-1708)
- 1694: Die Oberhütte wird aufgelassen und in den Weiler Posthof (bei Unterhütte) verlegt, dort heißt sie "Wildenauische Glashütte" ("von Wildenau", ein Amberger Regierungsrat) mit verwandtschaftlichen Beziehungen zur Familie Frank (Kanzler der Oberpfalz) nach Waldmünchen.
UnterhĂĽtte (1713-1881)
- hatte in der besten Zeit 600 Einwohner (heute 87!).
- Als der Weiler Posthof 1708 von den Ă–sterreichern nach Böhmen einverleibt wird, geht der GlashĂĽtteninhaber "von Wildenau" 2 km ins Bayerische Land und grĂĽndet damit den heutigen Ortsteil UnterhĂĽtte.Â
- um 1718: Besitznachfolger die Voithenberger, erbauen eine ganz neue "feste Glashütte", wie ein Chronist (Flurl) 1793 beschreibt, die modernste Glashütte weit und breit. Sie liefert sogar an Geheimrat Goethe Hohlgläser.
- bis zum Jahre 1880/81: existiert die Hütte, dann ziehen die meisten Glasmacher nach Neustadt und Riedlhütte, die Unterhütte wird aufgelassen, die Gebäude abgebrochen. Letzter Betreiber war die Waldmünchner Firma F.X. Nachtmann, eine alte Waldmünchner Familie.
Lenkenhütte (1827-1913)
- 1827: Die Familie Lenk erbaute im heutigen Ortsteil Lenkenhütte ebenfalls eine Glashütte.
- 1872: Verkauf an die WaldmĂĽnchner Familie Frank.Â
- 1890: Diese Familie erbaute eine ganz neue Glashütte, die dann Neuhütte hieß (wie der Weiler).
- 1913: Die HĂĽtte wurde aufgelassen.
- nach 1970: Der Weiler wurde wieder in Lenkenhütte umbenannt.
Schleifen (ab 1826-1964) teilweise in Betrieb
- Die dazu gehörigen Schleifen: Schächtl-, Franken- und Grassl-Schleifen, veredelten die aus dieser Glashütte erzeugten Hohlgläser. Aber auch auf der sogenannten Zeugschleife wurde noch nach dem 2. Weltkrieg gearbeitet, bis auch sie geschlossen wurde und Wohnzwecken diente.
- Die letzte Schleife (Grassl), stellte 1964 ihren Betrieb ein. Die meisten Gebäudlichkeiten der Schleifen dienen heute Wohn- oder touristischen Zwecken.
- TIPP: Wanderung auf den Spuren der Glasschleifer
Text: Hansjörg Schneider
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Stefanie Graf
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