Debarking Harvester entrinden Fichten vor Ort. So kann das Totholz als wertvoller Lebensraum im Wald bleiben.

Nationalpark ist für die Borkenkäfersaison gerüstet

Suche nach befallenen Bäumen hat begonnen – Umfangreiche Rahmenverträge für forstliche Dienstleistungen abgeschlossen

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Ingo Brauer, Leiter der Nationalparkdienststelle Scheuereck (l.), und Martin Scholz, stellvertretender Leiter des Sachgebietes Wald- und Flächenmanagement, bei der Kontrolle einer Käferfalle. © Nationalpark Bayerischer Wald

Die Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald steht vor der Herausforderung eines prognostizierten Anstiegs des Borkenkäferbefalls aufgrund der warmen Witterung. Angesichts dessen mobilisiert sie ihre Ressourcen, um eine schnelle Ausbreitung zu verhindern und den Schaden für die Wälder zu begrenzen. Über 40 Mitarbeiter sind in sechs verschiedenen Nationalparkdienststellen aktiv, um nach befallenen Fichten zu suchen. Die Indikatoren dafür sind Bohrmehlspuren an der Rinde, ein klares Zeichen für den Borkenkäferbefall.

Sobald befallene Bäume identifiziert sind, werden sie sofort bearbeitet, um eine weitere Ausbreitung des Schädlings zu verhindern. Dabei setzt die Verwaltung moderne Methoden ein, wie zum Beispiel das Debarking Harvester-Verfahren. Das ermöglicht eine effektive Entfernung der Rinde, wodurch sich der Buchdrucker nicht mehr vermehren kann. Die Stämme können als wertvolle Biomasse und Totholz im Wald bleiben. In sensiblen Bereichen, wie etwa Moorflächen, können auch Rückepferde, Seilkräne oder sogar Transporthubschrauber zum Einsatz kommen. Diese Maßnahmen erfolgen im Einklang mit dem Schutz der natürlichen Ökosysteme.

Um die Effizienz ihrer Maßnahmen zu maximieren, hat die Nationalparkverwaltung Rahmenverträge für Holzerntemaßnahmen abgeschlossen, die die Bearbeitung von bis zu 231.000 Festmeter Schadholz ermöglichen. Zusätzlich dazu wurde eine innovative App entwickelt, die es ermöglicht, befallene Bäume in Echtzeit zu erfassen und so einen umfassenden Überblick über die Verbreitung des Borkenkäfers im gesamten Nationalpark zu erhalten. Dieses Instrument erleichtert nicht nur die Arbeit der Mitarbeiter vor Ort, sondern ermöglicht auch eine schnellere Reaktion auf neu aufgetretene Befallstellen.


Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald 

Freyunger Straße 2, 94481 Grafenau