Rundweg "Hoher Stein" (Nr. 55)
Leicht
Ein kurzer aber sehenswerter Rundweg um das Naturdenkmal am "Hohen Stein". Die Gipfelklippen aus Granit zeigen eine ausgeprägte Verwitterung des Typs "Felsburg - Wollsackbildung". Entstanden sind diese in der letzten Eiszeit.
Ausgehend vom Skulpturenpark, der die Heimat vieler imposanter Kunstwerke ist, führt der Rundweg die Schönheit und Monumentalität des urtümlichen Felsmassivs vor Augen. Die Gesteinsformen erinnern an den Bug eines Schiffes aus der Urzeit. Im Volksmund wird das beeindruckende Felsendenkmal deshalb auch als "Arche Noah" bezeichnet.
Details der Tour
Empfohlene Jahreszeit
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Besonderheiten der Tour
Geologische Highlights
Wegebeschaffenheit
Beschreibung
Das Naturdenkmal „Hoher
Stein“ direkt neben unserem schönen Schloss Fürstenstein ist aufgelistet
im Geotopkataster des Bayerischen Landesamtes für Umwelt
(Nr. 275R001). Die Gipfelklippen aus Granit zeigen eine ausgeprägte
Verwitterung des Typs „Felsburg – Wollsackbildung“ mit Blockströmen in
den Ausläufern.
Entstanden sind diese in der letzten Eiszeit.
Das Felsmassiv am "Hohen Stein" ist eine einzigartige und bizarr anmutende Gesteinsformation und erinnert an den Bug eines Schiffes aus der Urzeit und wird daher im Volksmund auch Arche Noha genannt.
Die Wollsackverwitterung
Die Wollsackverwitterung ist eine besondere Form der Verwitterung, welche typische Erscheinungsformen hervorbringt. Sie tritt bei massivem Gestein auf, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Meist ist diese Verwitterungsform im Granit anzutreffen, vereinzelt findet man sie aber auch bei anderen festen Gesteinen.
Der Vorgang der Wollsackverwittung erfolgt immer unterirdisch und bringt
stets abgerundete Formen hervor. Von diesen runden Formen ist auch der
Name dieser Verwitterung abgeleitet, da die verwitterten Steine die
Menschen einst an gestapelte Wollsäcke erinnerten. In unseren Breiten
erfolgte die Wollsackverwitterung vorwiegend in der Zeit des Tertiär mit
seinem feucht-warmen Klima vor weit mehr als 3 Millionen Jahren. Der
massive Granit bildet meist keine homogene Masse, sondern wird von
feinen Spalten und Klüften durchdrungen. Durch diese dringt chemisch
aggressives Wasser in das Gestein ein und beginnt dieses zu zersetzen.
Wenn die Gesteinsspalten sich ungefähr rechtwinklig schneiden - was oft
der Fall ist - werden somit grobe quaderförmige Blöcke vorgegeben. An
den Ecken und Kanten dieser Blöcke haben Wasser und Säuren größere
Angriffsflächen als an den Seiten. Dadurch werden alle spitzen und
kantigen Stellen der Gesteinsblöcke im Laufe der Zeit abgerundet, es
entstehen ellipsoidförmige Steinbrocken. Durch ein Fortspülen der
Bodenkrume und der Verwitterungsrückstände werden die abgerundeten
Steinblöcke im weiteren Verlauf der Geschichte freigelegt und damit der
Vorgang der Wollsackverwitterung beendet. Übrig bleiben oft
abenteuerlich aussehende Felsformationen, welche auch als FELSENBURGEN
bezeichnet werden - wie in der Sage vom HOHEN STEIN
Von der Entstehung der beiden Burgen FÜRSTENSTEIN UND ENGLBURG berichtet uns eine uralte SAGE :
Auf den beiden nahe gegenüberliegenden Bergen Fürstenstein und Englburg
lebten einst vor langen Zeiten zwei Riesen. Beide waren Freunde und
beschlossen eines Tages auf ihren Bergen eine Burg zu erbauen. Jeder für
sich auf seinem Berge. Sie hatten aber nur einen Hammer mit dem sie die
harten granitenen Felsen bearbeiten und behauen konnten. So
verabredeten die Beiden sich zu gegenseitiger Hilfe. Und das sah so aus:
immer nach einer Weile, wenn der eine Riese eine Arbeitspause machte,
warf er den Hammer von seiner Baustelle dem anderen Riesen auf dem
Nachbarberg zu. Und hurtig gings voran und lustig flog der große schwere
Hammer mit riesenhafter Leichtigkeit von Berg zu Berg, hin und her und
her und hin. Und so verwunderte es nicht, dass die beiden Riesen mit dem
Bau ihrer Burgen recht bald fertig waren. Als der Fürstensteiner Riese
seine Arbeit beendet hatte, rief er dem Englburger zu, ob er den großen
Hammer noch einmal brauche. Aber auch der war mit seiner schweren Arbeit
fertig und rief zurück, dass der Fürstensteiner den Hammer wegwerfen
könnte. Da warf der Fürstensteiner den Hammer in hohem Bogen weit über
die Alpen, die an schönen Tagen vom HOHEN STEIN aus zu sehen sind. Und
der Riesenhammer fiel mit solcher Wucht und Getöse ins Meer jenseits der
Alpen und die beiden Riesen konnten sehen wie hoch das Wasser
aufspritzte. Die Burg des Fürstensteiner Riesen ist heute noch zu sehen
und bildet die Granitblöcke des HOHEN STEINES. Vor denen wir hier
staunend stehen.